Bevölkerungsentwicklung in Deutschland

Wann stirbt Deutschland aus ?
Theorie
Szenario: Ausgeglichenes Wanderungssaldo ab 2013

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05.06.2007: Laut Pressemeldung des statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Bevölkerung im Jahr 2006 um 126.000 Personen zurückgegangen. Der Wanderungsverlust der Deutschen ist gegenüber dem Ausland nochmals deutlich auf 52.000 Personen angestiegen. Insgesamt ergibt sich für Deutschland ein Wanderungsgewinn von nur noch 22.000 Personen (gegenüber 78.000 Personen im Jahre 2005). Dies ist wiederholt deutlich weniger, als der in der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung unterstellte Korridor von 100.000 bis 200.000 Personen.

05.01.2007: Laut Pressemeldung des statistischen Bundesamtes wird für Ende 2006 von einer Bevölkerungszahl von 82.31 Mio ausgegangen. Damit ist die Zahl im Jahr 2006 um 130.000 Personen zurückgegangen. Insbesondere das Wanderungssaldo hat sich auf 20.000 - 30.000 Personen reduziert (gegenüber 78.000 Personen im Jahre 2005). Es wird geschätzt, dass die Zahl der Geburten nur leicht zurückgegangen ist.

07.11.2006: Das statistische Bundesamt stellt die 11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung vor. Bei der Geburtenziffer wurden nun drei Varianten berücksichtigt (1,2 Kinder je Frau, 1,4 Kinder je Frau und 1,6 Kinder je Frau). Bei der Wanderung ist man bei den beiden bereits bei der 10. Berechnung verwendeten Varianten geblieben (100.000 bzw. 200.000 Zuwanderer pro Jahr). Die Wanderungssalden der letzten Jahre liegen aber unterhalb der gewählten Varianten. Lediglich in einer Nebenvariante wurde mit einem ausgeglichenen Wanderungssaldo gerechnet. Für die Realität braucht es wohl noch seine Zeit.

29.08.2006: In Deutschland ist eine neue Volkszählung geplant. Die Experten des Statistischen Bundesamtes gehen davon aus, das in Deutschland die tatsächliche Bevölkerungszahl um etwa 1,3 Millionen niedriger liegt als offiziell angegeben.

19.07.2006: Laut Pressemeldung des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2005 um 63.000 Personen zurückgegangen. Insbesondere hervorzuheben ist der Wanderungsverlust der deutschen Bevölkerung gegenüber dem Ausland. Dieser ist seit den 60er Jahren erstmals wieder negativ.

29.06.2005: Die Zahl der Bevölkerung in Deutschland ist im Jahr 2004 um 31.000 Personen zurückgegangen.

29.12.2004: Laut Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes wird geschätzt, dass das Geburtendefizit 2004 "nur" 110.000 Personen beträgt. Das Wanderungssaldo beträgt danach schätzungsweise nur noch 70.000-80.000 Personen. Insgesamt ist daher für das Jahr 2004 mit einer Bevölkerungsabnahme in Deutschland um etwa 30.000-40.000 Personen gegenüber dem Vorjahr zu rechnen.
Im meinen Berechnungen ergibt sich ein höheres Geburtendefizit für 2004 (vergleiche Tabelle unten), da die geschätzten Geburtenzahlen m.E. zu hoch sind und es für einen starken Rückgang der Zahl der Gestorbenen keine Anzeichen gibt. Das das Wanderungssaldo zurückgeht war zu erwarten, allein das Ausmaß ist erstaunlich.
Nachtrag: Im Jahr 2004 gab es eine Reihe von statistischen Bereinigungen, welche sich in den Zahlen widerspiegeln. Diese fehlen in meinen Berechnungen, weswegen die Zahlen abweichen.

Im Jahr 2003 ging erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland die Bevölkerungszahl zurück. Ende des Jahres 2003 lebten 5.000 Personen weniger in Deutschland als zu Beginn des Jahres. Ursache ist das kontinuierlich wachsende Geburtendefizit. Da das Geburtendefizit in Deutschland von Jahr zu Jahr rasch zunimmt stellt sich die Frage ob dies nun der Anfang vom Ende ist? Aber wie schnell nimmt die Bevölkerungszahl künftig ab? Und welche Konsequenzen hat das für die dann lebende Bevölkerung? Ohne groß orakeln zu müssen ist davon auszugehen, dass sich die Bevölkerungszahl in den neuen Ländern bis zum Jahre 2060 halbieren wird! Je nach Familien- und Zuwanderungspolitik werden im Jahre 2060 in Deutschland noch etwa 56 Millionen Menschen leben, gegenüber 82 Millionen heute. Die bisherige Entwicklung und eine ältere moderate Prognose habe ich bereits beschrieben. Auswirkungen von verschiedenen Annahmen zur Zuwanderung und Geburtenentwicklung sind hier in Zahlen gefasst. Da diesen Prognosen eher optimistische Annahmen zugrunde liegen (und somit von der Realität stets eingeholt wurden) habe ich mal etwas "realistischer" in die Zukunft geblickt.

Ein interessanter Artikel, warum unser Sozialsystem und damit die Bevölkerungsentwicklung immer mehr aus den Fugen gerät wurde von Volkmar Weiss verfasst.


Theorietop

Die Bevölkerungsfortschreibung ist durch drei Säulen gekennzeichnet:

  • die Geburtenzahlen
  • die Sterbezahlen und
  • die Wanderungsbewegung.
Relativ sicher lässt sich die Entwicklung der Stebeziffern und damit die Sterbezahlen vorhersagen. Bei weiterem medizinischen Fortschritt und den entsprechenden finanziellen Mitteln wird sich die mittlere Lebenserwartung auch künftig weiter erhöhen. Eine Stagnation ist bei schlechter wirtschaftlicher Lage zu erwarten.

Ebenso stabil kann man bei kontinuierlichen Verhältnissen die Geburtenzahlen prognostizieren. Die mittlere Geburtenhäufigkeit je Frau ist seit langem rückläufig und eine Trendwende ist nicht erkennbar. Bei schlechter wirtschaftlicher Lage ist ein weiterer Rückgang der Geburtenhäufigkeit zu erwarten, wie die jüngste Entwicklung in den neuen Ländern zeigt.

Die größte Unsicherheit besteht in der Einschätzung der künftigen Bevölkerungswanderung, d.h. wie viele Menschen kommen ins Land und wie viele Menschen verlassen das Land.

Geburtenentwicklung:
Die zusammengefasste Geburtenziffer in den alten Ländern war im letzten Jahrzehnt relativ konstant. Dennoch gab es einen Trend: Das Alter der Mutter zur Geburt der Kinder hat sich kontinuierlich erhöht. Dem sind natürliche Grenzen gesetzt, so dass hier keine dramatische Verschiebung mehr erfolgen kann. Eine weitere Erhöhungung des Alters der Mutter hätte automatisch einen Rückgang der mittleren Kinderzahl zur Folge. Die biologische Uhr lässt sich nicht überlisten und ein späterer Kinderwunsch ist dann einfach nicht mehr realisierbar.

Bei allen bisherigen offiziellen Prognosen wurde unterstellt, dass sich die Geburtenziffer in den neuen Ländern an die der alten Länder angleichen wird. Dabei wird vergessen, dass die Bevölkerungszusammensetzung nicht vergleichbar ist. In den alten Ländern beträgt der Anteil der ausländischen Bevölkerung etwa 10 Prozent, in den neuen Ländern nur 2 Prozent. Die zusammengefasste Geburtenziffer (= durchschnittliche Zahl der Geburten je Frau) der ausländischen Bevölkerung ist höher als die der deutschen Bevölkerung. Aufgrund immer neuer statistischer Tricks lässt sich das für Deutschland nicht mehr in exakte Zahlen fassen. Für einzelne Städte und Länder gibt es jedoch Zahlen die diesen Unterschied belegen.

Insgesamt lässt die jüngste Vergangenheit aber auch erkennen, dass die Geburtenziffer bei schlechter wirtschaftlicher Lage weiter zurückgeht. Da zeitgleich die Zahl der Frauen im gebährfähigen Alter sinkt, wirkt sich dies doppelt negativ auf die Zahl der Geburten aus. Weniger Geburten bedeuten aber auch weniger Verbraucher und das wiederum zieht eine schwache Binnennachfrage nach sich. Schlechte wirtschaftliche Lage hat aber einen Rückgang der Geburtenziffer zur Folge, womit hier eine Teufelsspirale in Gang gesetzt wurde.

Geburtensaldo:
Das Geburtensaldo (= Zahl der Geborenen - Zahl der Gestorbenen) ist in Deutschland seit langem negativ, nimmt aber nun dramatische Ausmaße an. Nachdem der Anpassungsprozess in den neuen Ländern bis Mitte der Neunziger Jahre zu einer gesamtdeutsch betrachteten Schwankung des Geburtensaldos führte, wird das Defizit nun von Jahr zu Jahr größer. Das Geburtendefizit lag im Jahre 2002 erstmals bei über 100.000 Personen. Im Jahr 2008 wird es vermutlich erstmals bei über 200.000 Personen liegen. Wenn keine familienfördernden Maßnahmem getroffen werden, dauert es etwa weitere 8 Jahre und das Defizit liegt bei 300.000 Personen.
Wanderungssaldo:
Das Wanderungssaldo mit dem Ausland (= Zahl der Zuzüge - Zahl der Fortzüge) war in der Vergangenheit sehr uneinheitlich aber zumeist positiv. Damit die Bevölkerungszahl insgesamt nicht absank, wurde in der Vergangenheit auch mit Zuwanderung gegengesteuert. Aufgrund sozialer Spannungen gab es in jüngster Vergangenheit Veränderungen in der Zuwanderungspolitik, die dazu führten, dass die Zuwanderung nicht mehr ausreicht um das Geburtendefizit auszugleichen. Die aktuelle politische Diskussion deutet auch nicht auf einen Anstieg der Zuwanderung hin. Unterstellt man künftig einen weiteren Rückgang der Zuwanderung, so sinkt entsprechend die Bevölkerungszahl.

Bevölkerungsentwicklung bei ausgeglichenem Wanderungssaldo ab dem Jahre 2013top
Jahr Bev am 01.01. des Jahres Neue Länder Alte Länder Geburten Sterbe- fälle Geburten-saldo Wanderungs- saldo
2000 82.163.500 15.217.300 66.946.100 766.900 838.100 -71.100 166.300
2001 82.258.600 15.120.500 67.138.100 738.200 832.600 -94.400 272.700
2002 82.437.000 14.999.500 67.437.400 719.600 842.200 -122.600 219.600
2003 82.534.000 14.890.000 67.644.000 706.400 852.400 -146.000 142.800
2004 82.530.800 14.800.000 67.730.800 690.300 861.000 -170.800 128.500
2005 82.488.500 14.711.200 67.777.400 679.500 870.000 -190.500 107.900
2006 82.405.900 14.624.100 67.781.800 672.600 879.000 -206.400 90.500
2007 82.290.000 14.538.900 67.751.100 667.000 887.800 -220.800 70.200
2008 82.139.300 14.455.100 67.684.300 663.300 896.700 -233.300 56.200
2009 81.962.200 14.374.700 67.587.500 660.800 905.900 -245.100 44.900
2010 81.762.000 14.296.800 67.465.200 659.100 915.500 -256.500 31.400
2011 81.536.900 14.221.600 67.315.300 657.500 926.800 -269.300 18.800
2012 81.286.500 14.147.300 67.139.200 655.700 930.600 -275.000 9.500
2013 81.021.000 14.072.700 66.948.300 653.700 934.200 -280.500 0
2014 80.740.500 13.998.100 66.742.400 651.400 937.400 -286.100 0
2015 80.454.400 13.920.500 66.533.900 648.700 940.900 -292.200 0
2016 80.162.200 13.839.800 66.322.300 645.100 944.800 -299.700 0
2017 79.862.500 13.755.400 66.107.100 639.900 948.800 -309.000 0
2018 79.553.500 13.666.100 65.887.400 633.400 953.100 -319.800 0
2019 79.233.800 13.571.200 65.662.500 626.000 957.300 -331.300 0
2020 78.902.500 13.470.800 65.431.700 617.800 960.400 -342.600 0
2021 78.559.800 13.364.700 65.195.100 608.900 963.000 -354.000 0
2022 78.205.800 13.253.500 64.952.300 599.600 965.200 -365.600 0
2023 77.840.200 13.137.300 64.702.900 590.000 967.100 -377.200 0
2024 77.463.000 13.016.800 64.446.300 578.800 968.900 -390.100 0
2025 77.072.900 12.892.300 64.180.600 567.900 970.400 -402.500 0
2026 76.670.400 12.764.800 63.905.600 557.400 971.500 -414.100 0
2027 76.256.300 12.635.100 63.621.200 547.600 972.200 -424.600 0
2028 75.831.700 12.504.100 63.327.700 538.100 972.700 -434.500 0
2029 75.397.200 12.372.300 63.024.900 529.100 973.200 -444.000 0
2030 74.953.200 12.240.200 62.712.900 520.500 973.400 -452.900 0
2031 74.500.300 12.108.100 62.392.200 512.400 990.100 -477.700 0
2032 74.022.600 11.974.100 62.048.500 504.700 1.006.300 -501.600 0
2033 73.520.900 11.838.500 61.682.400 497.500 1.022.500 -525.100 0
2034 72.995.900 11.701.300 61.294.500 490.800 1.037.600 -546.800 0
2035 72.449.000 11.562.900 60.886.200 484.700 1.051.600 -566.900 0
2036 71.882.100 11.423.300 60.458.900 479.200 1.064.700 -585.500 0
2037 71.296.600 11.282.600 60.014.000 474.200 1.077.100 -603.000 0
2038 70.693.700 11.141.100 59.552.600 469.600 1.088.900 -619.300 0
2039 70.074.400 10.998.600 59.075.800 465.500 1.099.800 -634.400 0
2040 69.440.100 10.855.000 58.585.000 461.600 1.109.500 -648.000 0
2041 68.792.100 10.710.500 58.081.600 457.800 1.118.000 -660.200 0
2042 68.131.900 10.564.900 57.567.000 454.200 1.127.100 -672.800 0
2043 67.459.000 10.418.100 57.040.900 450.600 1.135.800 -685.200 0
2044 66.773.900 10.270.000 56.503.800 446.900 1.143.300 -696.400 0
2045 66.077.500 10.120.700 55.956.800 443.000 1.151.800 -708.700 0
2046 65.368.800 9.970.200 55.398.600 438.900 1.159.900 -721.000 0
2047 64.647.800 9.818.400 54.829.500 434.600 1.166.700 -732.100 0
2048 63.915.700 9.665.600 54.250.200 429.900 1.171.900 -742.000 0
2049 63.173.700 9.512.000 53.661.800 424.900 1.174.900 -750.000 0
2050 62.423.800 9.358.000 53.065.800 419.700 1.175.700 -756.000 0
2051 61.667.800 9.204.000 52.463.800 414.200 1.174.600 -760.400 0
2052 60.907.400 9.050.500 51.856.900 408.500 1.171.500 -763.000 0
2053 60.144.400 8.897.700 51.246.800 402.700 1.166.600 -764.000 0
2054 59.380.500 8.746.100 50.634.300 396.700 1.159.800 -763.100 0
2055 58.617.400 8.596.300 50.021.100 390.800 1.151.300 -760.500 0
2056 57.856.900 8.448.500 49.408.400 384.800 1.141.200 -756.400 0
2057 57.100.500 8.303.200 48.797.400 379.000 1.129.600 -750.700 0
2058 56.349.800 8.160.400 48.189.400 373.200 1.116.900 -743.700 0
2059 55.606.100 8.020.500 47.585.600 367.600 1.103.100 -735.400 0
2060 54.870.700 7.883.400 46.987.200 362.300 1.088.200 -725.900 0
2061 54.144.700 7.749.400 46.395.300 357.100 1.072.600 -715.400 0
2062 53.429.300 7.618.500 45.810.800 352.200 1.056.500 -704.300 0
2063 52.725.000 7.490.700 45.234.300 347.600 1.040.000 -692.400 0
2064 52.032.600 7.366.100 44.666.500 343.200 1.023.000 -679.800 0
2065 51.352.800 7.244.800 44.108.000 339.000 1.006.300 -667.300 0
2066 50.685.500 7.126.600 43.558.900 335.100 989.800 -654.700 0
2067 50.030.800 7.011.500 43.019.300 331.300 973.800 -642.400 0
2068 49.388.400 6.899.200 42.489.100 327.800 958.300 -630.500 0
2069 48.757.900 6.789.600 41.968.300 324.300 943.300 -619.000 0
2070 48.138.900 6.682.400 41.456.500 321.000 929.200 -608.200 0

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