BMW Z8: Traumauto mit technischen Innovationen

Eine moderne Interpretation des 507

München, 21 Februar 2000 – Wie es sich für einen Sportwagen gehört, so BMW, ist das Herzstück des Z8 sein Hochleistungs-Sportmotor. Er entstand bei BMW M und war von Beginn an für den neuen M5, seit 1998 auf dem Markt, und für den Z8 gedacht.

Das Triebwerk ist ein fünf Liter großer V-Achtzylinder, der bezüglich Drehmoment und Leistung aus dem Vollen schöpft: Die Leistung beträgt 400 PS (294 kW) bei 6.600 U/min, das maximale Drehmoment beträgt 500 Newtonmeter bei 3.800 U/min.

Das Besondere an diesem Achtzylindermotor ist jedoch nicht nur die Leistungsabgabe, sondern auch die Art, wie sie entsteht, so BMW. So sind etwa die von den M Modellen her bekannte, stufenlose und kennfeldgesteuerte Doppel-Vanos – hier allerdings, wie schon beim M5 – mit elektronisch angesteuerten Einzeldrosselklappen (“Drive-by-wire”), sowie ein Ölkreislauf hervorzuheben, der über eine querkraftgeregelte Ölversorgung verfügt.

Die recht enorme Schubkraft selbst resultiert aus dem für einen V8-Motor hohen Drehvermögen. So erreicht das neue Z8-Triebwerk seine Maximaldrehzahl erst bei 7.000 Umdrehungen pro Minute. So beträgt der Zeitaufwand für eine Beschleunigung von 80 bis 120 km/h im vierten Gang nur 4,3 Sekunden.

Kurbelgehäuse aus Alusil
Das Kurbelgehäuse des Z8-Motors besteht, wie bei allen BMW-V8-Motoren, aus Alusil. Die Zylinder-Bohrungen haben einen Durchmesser von 94 Millimetern bei einem Zylinderabstand von 98 Millimetern. Der verbleibende Steg zwischen den Zylindern von vier Millimetern Breite ist nur durch eine Konstruktion der Zylinderkopfdichtung aus Metall beherrschbar. Entsprechend der Leistung des Z8 ist die Kühlmittelführung optimiert, indem der Eintritt in das Kurbelgehäuse vorne symmetrisch auf beide Zylinderbänke aufgeteilt wurde.

Die Kurbelwelle ist aus hochfestem Stahl geschmiedet. Sie ist fünffach gelagert, ihre Feinwuchtung erfolgt über Stopfen aus Schwermetall. Die Kurbelwellenlager haben einen Durchmesser von 70 Millimetern und sind 22,8 Millimeter breit, die Pleuellager haben einen Durchmesser von 49 Millimetern und sind 21 Millimeter breit. Die axiale Führung der Pleuel geschieht über das große Pleuelauge.

Zylinderkopf mit Wassermantel
Der einteilige Zylinderkopf des Z8-Motors entstammt weitgehend der Basis der übrigen BMW- Achtzylindermotoren. Neu sind jedoch der Wassermantel für die Querstromkühlung und die Einlasskanäle. Der Gaswechsel selbst wird gesteuert über jeweils zwei Einlass- und Auslassventile, der Ventiltrieb läuft über zwei obenliegende Nockenwellen je Zylinderreihe. Der Ausgleich des Ventilspiels geschieht über wartungsfreie Hydrostößel. Aus drei Metall-Lagen besteht die Zylinderkopfdichtung, die mit dauerelastischen Sicken die Medien Gas, Wasser (Kühlmittel) und Motoröl voneinander und auch nach außen hin abdichtet. Die beiden äußeren Lagen sind mit Gummi beschichtet.

Die beiden obenliegenden Nockenwellen pro Zylinderreihe bestehen aus Kugelgraphitguss; die Nockenhärte wird erreicht durch ein gezieltes Abkühlen beim Guss, dem sogenannten Schalenhartguss. Der Antrieb der Nockenwellen erfolgt über eine Duplex-Rollenkette, die von der Kurbelwelle auf die beiden Einlass-Nockenwellen geht. Von diesen beiden Nockenwellen wird mit einer Sekundärkette, einer einfachen Rollenkette, wiederum die jeweilige Auslass-Nockenwelle angetrieben. Die Einlass-Nockenwellen bewirken einen Öffnungswinkel von 252 Grad bei einem Hub von 10,32 Millimetern, die Auslass-Nockenwellen arbeiten im Winkel von 248 Grad bei 10,2 Millimetern Hub.

Sowohl Ein-, als auch Auslassventile stammen vom M62-Achtzylinder, sind auf der Auslassseite allerdings aus noch hitzebeständigerem Material gefertigt. Der Schaftdurchmesser der Ventile beträgt jeweils sechs Millimeter, der Durchmesser für die Einlassventile 35 Millimeter, für die Ventile an der Auslassseite 30,5 Millimeter. Dank konischer Ventilfedern sind im Ventiltrieb Drehzahlen von 7.000 U/min möglich, ohne die Standfestigkeit des Motors zu gefährden.

Ölversorgung gegen die Schwerkraft
Bei der Ölversorgung des Z8-Motors wird ein spezielles, neues System eingesetzt. Durch die bei V8-Motoren übliche Einbaulage der Zylinderköpfe – um 45 Grad seitlich geneigt – erfolgt bei extremen Querbeschleunigungen, die mehr als 1g ausmachen können, kein natürlicher Ölrücklauf aus dem Zylinderkopf mehr. Für einen solchen Fall ist eine Absaugung des Schmiermittels aus dem Zylinderkopf erforderlich.

Um die Anzahl der Saugpumpen wegen des Reibverlusts nicht mehr als notwendig zu erhöhen, wurde eine Ölversorgung entwickelt. Diese besteht aus einer Druck- und zwei Saugpumpen, sowie aus zwei elektromagnetischen Umschaltventilen.

Bei Geradeausfahrt wird das aus dem Zylinderkopf und aus den Lagerstellen der Kurbelwelle zurücklaufende Öl im vorderen Bereich des Motors von den beiden Saugpumpen in den Ölsumpf gefördert. Bei Kurvenfahrt mit großer Querbeschleunigung werden die Magnetventile angesteuert – diese schalten dann die Saugstellen der Pumpen so, dass jeweils auf der kurvenäußeren Seite Öl aus der Ölwanne und aus dem Zylinderkopf abgesaugt wird. Die Ansteuerung der Magnetventile erfolgt über den Querbeschleunigungs-Sensor der DSC; sie ist aber auch dann aktiv, wenn der Fahrer DSC ausgeschaltet hat.

Abgasanlage mit Übersprechstelle
Der Abgaskrümmer ist vom M62-Achtzylindermotor übernommen. Für jede Zylinderbank wird jeweils ein trimetallbeschichteter Metallträger-Katalysator eingesetzt. Er eignet sich besonders für einen leistungsstarken Motor, weil er einen niedrigen Druckverlust, eine hohe mechanische Festigkeit sowie eine schnelle Ansprechzeit nach dem Kaltstart besitzt, so BMW.

Hinter dem Katalysator sorgt eine "Übersprechstelle" zwischen den beiden bis dahin getrennten Abgassträngen für eine gasdynamische Kopplung. Diese Übersprechstelle steigert vor allem das Drehmoment im unteren Drehzahlbereich.

Die Zwischenschalldämpfer sind als Absorptionsdämpfer ausgeführt. Vorn und hinter den Katalysatoren ist jeweils eine Lambda-Sonde angebracht. Die Sonden vor dem Katalysator regeln das Gemisch auf Lambda = 1, die Sonden nach dem Katalysator überprüfen seine Funktion. Die zwei Nachschalldämpfer, ebenfalls Absorptionsdämpfer, besitzen zusammen ein Volumen von 39,4 Liter.

Komponierter Motor-Sound
Die Sound-Designer haben für den Z8 einen besonderen Motorklang “komponiert”. Er soll kraftvoll wirken, ohne auf langen Autobahnfahrten aufdringlich zu werden. In einer aufwendigen Optimierung der spektralen Klang-Zusammensetzung wurden niedrige Frequenzen betont, “lästige” hochfrequente Anteile hingegen recht wirksam eliminiert, so BMW. In Verbindung mit einer gezielt abgestimmten Lastabhängigkeit soll der Sound des Z8 bei komfortorientierter Fahrweise ein sonores Klangbild aufweisen und bei hohem Leistungseinsatz dennoch eine akustische Rückmeldung vom Motor her ermöglichen.

BMW Z8 Front

Der Z8 - eine moderne Interpretation des klassischen BMW 507

 

BMW Z8 in Fahrt

Z8 in Fahrt

 

BMW Z8 offen

Ein Blick von oben auf das neuste Modell aus dem Hause BMW

 

BMW Z8 Heck

Auch von hinten stattlich anzusehen - der Z8

 

BMW Z8 Sitze

Knallrotes Interieur: dieser Z8 setzt Akzente

 

BMW Z8 Hardtop

Z8 mit Hardtop

 

BMW Z8 Lenkrad

Dreispeichen-Aluminium-Lenkrad mit US-Airbag und lederummanteltem Kranz

 

BMW

Kofferraum mit gutem Raumangebot

 

BMW Z8 Neonleuchten

Neonlichttechnologie in Autoleuchten

Motorsteuerung aus den M-Modellen
Die MS S52 ist eine Weiterentwicklung der BMW-eigenen Motorsteuerung S50, bekannt aus den M-Modellen. Von dieser überarbeiteten Motor-Steuerungseinheit werden die Motorfunktionen, die Elektronische Drosselklappen-Regelung (EDR), die Ölkreislauf-Umschaltung, der Fahrgeschwindigkeitsregler (FGR), der Thermische Ölniveau-Geber (TOG), die Schutzfunktionen für die Katalysatoren, sowie die beiden Doppel-Vanos geregelt.

Mittels eines Schalters im Cockpit mit der Stellung “Sport”  kann der Fahrer des Z8 die elektronische Drosselklappen-Regelung eher sportlich oder mehr komfortabel einrichten. Das heißt, es werden dabei elektronisch unterschiedliche Fahrpedal-Kennlinien angesteuert.

Drive-by-wire
Wie beim Motor des M5 kommt auch beim Z8-Triebwerk eine elektronische Regelung der Drosselklappen zum Einsatz, auch bekannt unter dem Namen “Drive-by-wire”. Die Betätigung der acht Einzeldrosselklappen würde hinsichtlich ihrer Bedienkräfte und ihrer Dosierbarkeit die Möglichkeiten einer mechanischen Steuerung mittels eines herkömmlichen Gaszuges überfordern. Deswegen geschieht hier die Regelung elektronisch. Der dafür notwendige Stellmotor, ein Gleichstrommotor mit Vorgelegegetriebe, ist zwischen den beiden Zylinderbänken untergebracht. Über Zugstangen werden die Drosselklappen der Zylinder drei und sechs angetrieben. Von dort aus erfolgt die Ansteuerung der restlichen Klappen. Um die Drosselklappen zu öffnen, benötigt dieser Stellmotor nur 120 Millisekunden.

Über die zwei Potentiometer des Fahrpedalgebers wird der MS S52 der Fahrerwunsch übermittelt. Im Steuergerät wird die dafür optimale Drosselklappenstellung berechnet und angeregelt. Die Ansteuerung des Stellmotors erfolgt durch ein Pulsbreiten-moduliertes Signal im Steuergerät.

Zur Überwachung der Sollwerte ist an den Drosselklappenwellen der Zylinder vier und acht jeweils ein Potentiometer angebracht. Erkennt das Sicherheitskonzept eine Abweichung der Ist- von den Sollwerten, wird das System automatisch in den Notlauf geschaltet. In diesem Notprogramm kann der Z8 bei einer Geschwindigkeit von maximal 100 km/h über den sogenannten Leerlaufsteller weiterhin betrieben werden.

Maximale Drehzahl von 7000 U/min
Gegenüber einfacheren Varianten der Nockenwellensteuerungen erfolgt die Verstellung der Doppel-Vanos stufenlos über den gesamten Last-/Drehzahlbereich. Als Zielsetzungen gab es zu erfüllen: hohes Drehmoment schon im unteren und mittleren Drehzahlbereich, interne Abgasrückführung bei niedriger Drehzahl und Last, geringere Rohemissionen, schnellere Erwärmung des Katalysators nach dem Kaltstart, geringerer Kraftstoffverbrauch, geringeres Verbrennungsgeräusch des Motors, weniger unverbrannte Restgase im Leerlauf durch geringere Ventilüberschneidung, dadurch auch verbesserter Leerlauf. Nicht nur die Einlass-Nockenwelle, sondern auch die Auslass-Nockenwelle kann beim Doppel-Vanos-System verstellt werden. Zusätzlich wird die maximale Drehzahl von 7.000 U/min über Zündung und Einspritzung abgeregelt.

Durch umfangreiche Versuche mit verschiedenen Nockenwellen- und Spreizungsvarianten wurden für den Z8-Motor die günstigsten Spreizungs-Verstellwinkel der Ein- und Auslassnockenwelle im Kennfeld festgelegt, so BMW. Die Aufgabe der Doppel-Vanos besteht darin, die Spreizung der Ein- und Auslassnockenwellen kontinuierlich von “spät” nach “früh” und umgekehrt zu verstellen. Der Ventilhub ändert sich dabei jedoch nicht.

Zur Funktion des Doppel-Vanos-Systems: Über den Drosselklappen-Öffnungswinkel und die jeweilige Motordrehzahl wird im Steuergerät die optimale Stellung der Ein- und Auslassnockenwellen ermittelt. Durch permanentes Abtasten über die Positionsgeber der Impulsräder an den Nockenwellen lässt sich stets die relative Winkelstellung von Ein- und Auslassnockenwelle zur Kurbelwelle überprüfen, mit dem geforderten Sollwert vergleichen und, falls notwendig, sofort über hydraulische Regelventile nachjustieren. Der Eingriff erfolgt dabei zwischen Steuerkette und Nockenwellen. Die Verstellung realisiert ein Regelkolben

Sechsgang-Schaltgetriebe
Über ein gewichts- und festigkeitsoptimiertes Sechsgang-Schaltgetriebe bringt der Z8 eine Leistung von 400 PS auf die Straße. Dieses Getriebe, im Prinzip baugleich mit dem Getriebe des M5, wurde dem Z8 angepasst. Es lässt sich über kurze, sportwagentypische Schaltwege bedienen. Die einzelnen Übersetzungen der sechs Gänge:
Gang = 4,227:1
Gang = 2,528:1
Gang = 1,669:1
Gang = 1,226:1
Gang = 1,000:1
Gang = 0,828:1
R-Gang = 3,746:1

Außerdem kommt hier eine selbstnachstellende Einscheiben-Trockenkupplung mit 240 Millimetern Durchmesser zum Einsatz, deren Pedalkraft über die Lebensdauer des Autos konstant bleibt. Ein Zweimassenschwungrad isoliert zudem die Motordrehschwingungen und verbessert die Akustik im Antriebsstrang.

Die Motorkraft gelangt schließlich über gewichts- und festigkeitsoptimierte, also sehr torsionssteife Gelenk- und Abtriebswellen an die Hinterräder. Diese Auslegung hilft, komfortmindernde Ruckel- oder Schlageffekte zu vermeiden und verleiht dem Z8-Antrieb ein straffes Ansprechverhalten bei Beschleunigungs­vorgängen. 

Die Übersetzung des Hinterachsgetriebes beträgt 3,38:1. Das Hinterachsgetriebe ist geräusch- und festigkeitsoptimiert ausgeführt und wird über spezielle Leitelemente optimal mit Kühlluft versorgt.

Das Fahrwerk des Z8
Der Z8 bekam ein Leichtbau-Fahrwerk. Aluminium als anspruchsvoller Werkstoff findet hier reichlich Verwendung und hilft einerseits mit, die ungefederten Massen niedrig zu halten. Andererseits macht sein Einsatz auf diesem Sektor ausgezeichnete Handling-Eigenschaften möglich, ohne die höchsten Sicherheitsnormen etwa in Bezug auf Festigkeit in Frage zu stellen.

Auch bei den Achsen kommt Aluminium zum Einsatz. Bei der Vorderradaufhängung des Z8 handelt es sich um eine Doppelgelenk-Federbeinachse mit Zahnstangen-Lenkung, Aluminium-Querlenker, Zugstrebe und Stabilisator. Dieses Achsprinzip, das von den 5er- und 7er-BMW-Modellen bekannt ist, wurde hinsichtlich der roadsterspezifischen Anforderungen an das Fahrverhalten modifiziert: Im Vordergrund standen eine maximale Seitenkraftaufnahme und ein hervorragender Geradeauslauf, teil der bayerische Hersteller mit

In Verbindung mit der direkt ansprechenden Lenkung ergeben sich ein sehr präzises Handling und ein "in dieser Automobil-Kategorie bislang unerreichter Abrollkomfort", meint BMW.

Der Vorderachsträger ist eine Aluminium- Schweißkonstruktion aus Strangpressprofilen und Blechen, die sämtliche Teile der Vorderachse aufnimmt und an sechs Punkten mit der Z8-Karosserie verschraubt ist.

Der Querlenker, ein Aluminium-Schmiedeteil, besitzt zwei Kugelgelenke, um eine exakte Radführung bei sportlicher Fahrweise zu gewährleisten. Um die Schwingungen der Vorderachse gering zu halten, ist zusätzlich ein optimal abgestimmtes, hydraulisch gedämpftes Gummilager in der Alu-Zugstrebe eingebaut.

An der Vorderachse arbeiten Federbeine mit einer schräg zur Dämpferachse angeordneten Tonnenfeder, um die Reibkräfte zu minimieren; für ein bestmögliches Ansprechverhalten des Dämpfers sind Gasdruckdämpfer mit getrennter Feder-/Dämpferlagerung im Einsatz. Durch die geringe Erhöhung der Achslast bei Beladung und die straffe Federabstimmung konnte ein Einfederweg von 70 Millimetern realisiert werden.

Sportliche Abstimmung
Die Fahrwerksabstimmung des Z8 zeichnet sich durch eine roadster­spezifische, straffe Feder- und Dämpferauslegung aus, die hohe Kurvengeschwindigkeiten bei geringen Wankwinkeln ermöglichen soll.

Der Gesamtfederweg beträgt 170 mm. Die vor der Vorderradmitte des Z8 liegende, servounterstützte Zahnstangen-Hydrolenkung ist laut BMW mitverantwortlich für "hervorragendes Anlenkverhalten und Zielgenauigkeit".

Mit einer variablen Lenkgetriebeübersetzung von 45 bis 52,5 Millimetern Hub pro Lenkradumdrehung benötigt der Z8 drei Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag.

Der Lenkungsstrang mit einem Deformationselement aus Aluminium-Wellrohr besitzt zwei Kreuzgelenke, die gut für ein direktes Ansprechverhalten und den sportlichen Charakter dieses Fahrzeugs sind.

Hinten besitzt dieses faszinierende Automobil eine sogenannte Integral-4-Achse, im Prinzip ein von BMW patentiertes Mehrlenker-Prinzip mit Stabilisator. Diese Hinterachse ist weiterhin über großvolumige Gummilager zur Isolation von Störschwingungen an der Karosserie abgestützt.

An der Hinterachse kommen ebenfalls Federbeine, jedoch mit zentrisch angeordneten Federn, zum Einsatz. Auch hier erlaubt die straffe Abstimmung von Gasdruckdämpfern und Federn einen Einfederweg von 80 Millimetern. Trotz der sportlichen Auslegung soll aufgrund der ausgeklügelten Elastokinematik auch an der Hinterachse ein guter Abrollkomfort erreicht werden.

Das Eigenlenkverhalten des Z8 bleibt unter diesen konstruktiv optimalen Voraussetzungen bis weit in den Grenzbereich neutral und frei von störenden Lastwechselreaktionen, so BMW. Unterstützt werden diese Fahreigenschaften durch eine ideale Achslastverteilung von 50:50 Prozent.

Kurzer Bremsweg von 35 Metern
Eine Hochleistungs-Bremsanlage gewährleistet gute Verzögerungswerte – eine mögliche maximale Verzögerung von 11 m/s2 entspricht aus 100 km/h Geschwindigkeit nach Angaben von BMW einem Bremsweg von ca. 35 Metern – und bietet damit recht hohe Sicherheitsreserven.

Diese Bremsanlage entstammt dem bezüglich der Anforderungen an einen Sportwagen weiterentwickelten Zweikreis-System aus dem BMW 750i; die vier großzügig dimensionierten, innenbelüfteten Bremsscheiben haben vorne einen Durchmesser von 334 Millimetern und sind 32 Millimeter dick, die hinteren Scheiben-Maße lauten 328 Millimeter bzw. 20 Millimeter.

Während an der Vorderachse eine für den sportlichen Einsatz abgestimmte Zwei-Kolben-Faustsattel-Bremse arbeitet, sitzt an der Hinterachse ein bewährtes Ein-Kolben-Faustsattel-System.

Bei der Feststellbremse des Z8, per Hebel zwischen den beiden Sitzen zu bedienen, handelt es sich um eine Duo-Servo-Trommelbremse mit einem Durchmesser von 180 Millimetern, die in die hinteren Bremsscheiben integriert ist.

Das CBC (Cornering Brake Control) gehört beim Z8 zur Serienausstattung. Dieses neue System regelt den Druck in den einzelnen Radbremszylindern bei Kurvenbremsungen automatisch so, dass der Z8 jeweils präzise in der Spur bleibt, so BMW. Während ABS erst dann in Aktion tritt, wenn die Räder bei einer Vollbremsung zum Blockieren neigen, wird CBC schon bei weniger heftigen Bremsmanövern automatisch aktiviert. CBC macht das Bremsen in Kurven also noch sicherer. Technisch gesehen steuert dieses System die Bremskraft bei Kurvenfahrt so, dass ein Unter- oder Übersteuern neutralisiert wird.

Auch der Z8 besitzt die modernste Generation der Dynamischen Stabilitäts-Control, die DSC III, eine Weiterentwicklung von ABS und ASC+T (Antischlupf- und Traktions-Control-System). Während ASC lediglich den Längsschlupf der Räder regelt, registriert DSC III zusätzlich noch die entstehende Querdynamik und soll wenn notwendig, entsprechend das querdynamische Fahrverhalten verbessern.

Fahrsicherheit
Tritt zum Beispiel auf rutschigen Fahrbahnen ein Unter- oder Übersteuern des Fahrzeugs auf, bremst DSC III das innere bzw. äußere Hinterrad selbsttätig ab –  wenn nötig, sogar zusätzlich das kurveninnere bzw. äußere Vorderrad. Somit soll der jeweilige Fahrtzustand stabilisiert werden. Selbst ein weniger routinierter Fahrer soll sein Auto noch auf dem gewünschten Kurs halten können. Dabei zeigt eine Leuchte im Cockpit, wenn das Auto sich gerade im Regelbereich befindet und damit die Grenze der Fahrstabilität erreicht ist.

Eine Rolle spielt dabei auch GMR, die Giermomentenregelung. Diese Einrichtung bewirkt, dass der Z8 selbständig stabilisiert wird, indem ein Gegengiermoment aufgebaut wird. Bei allen möglichen instabilen Fahrzuständen erfolgt dann ein radweiser Bremseneingriff.

Für den Z8 wurde das DSC-III-System speziell ausgelegt, denn die Agilität dieses sportlichen Roadsters sollte trotz des elektronischen Eingriffs – auch wenn er vom Fahrer jederzeit per Schalter deaktiviert werden kann – erhalten bleiben. Zum einen sollte das Leistungspotential des Autos nicht zu stark beschnitten werden, zum anderen sollte ein Z8-Fahrer niemals den Respekt vor diesem Leistungspotential verlieren.

Dass dieser Kompromiss gelang, zeigt eine Rundenzeit auf der legendären, rund 20 Kilometer langen Nürburgring-Nordschleife: Ein Z8, dessen DSC-III-System ausgeschaltet wurde, bewältigt diesen Kurs in 8:15 Minuten, das gleiche Auto mit DSC III benötigt nur eine geringfügig längere Zeit.

Die Motor-Schleppmomenten-Regelung (MSR) arbeitet übrigens beim Z8 auch, wenn das DSC III ausgeschaltet ist.

Exklusive 18-Zoll-Leichtmetallräder
Optisch recht eindrucksvoll sind die exklusiv für den Z8 gestylten 18-Zoll-Leichtmetallräder. Vorne sind diese Räder 8 Zoll, hinten 9 Zoll breit. Sie tragen Hochleistungsreifen der Dimensionen 245/45 R 18 96 W vorne und 275/40 R 18 99 W hinten.

Daneben bietet BMW für den Z8 auch spezielle Winterreifen mit Notlaufeigenschaften der Dimension 245/45 R 18 96 H M+S an, auf die auch Schneeketten montiert werden können.

Sicherheitsbereifung serienmäßig
In der Reifen-Sicherheits-Technologie geht man beim Z8 einen wesentlichen Schritt gegenüber dem Wettbewerb voran, so BMW. Denn hier kommen so genannte Run-Flat-Reifen zum Einsatz. Diese Reifen, eine Sicherheitsbereifung, sind ein Baustein im Rad-/Reifensystem RFC (Run Flat Combination), das aus den selbsttragenden Reifen, aus besonderen Hump-Felgen, sowie aus einem Reifendruck-Warnsystem besteht.

Das Konstruktionsprinzip des “selbsttragenden Reifens” beruht im wesentlichen auf verstärkten Reifenseitenwänden mit zusätzlichen Einlegestreifen und äußerst temperaturfesten Gummimischungen. Diese technische Kombination macht es über eine gewisse Wegstrecke möglich, dass ein defekter, druckloser Reifen nur leicht “einsinkt” und die Führungseigenschaften ausreichend beibehält.

Run-Flat-Reifen weisen einige wesentliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Konstruktionen bei gleichzeitig hohem Niveau an Sicherheit und Handling auf, so BMW:
Bei einer Reifenpanne genießt der Fahrer eines Z8 sowohl einen Sicherheits-, als auch Komfortgewinn, indem es nicht erforderlich wird, dass er zur Reparatur anhalten muss. Trotz eines absolut drucklosen Reifens – der akustisch gemeldet und über das Display im Instrumentenkombi angezeigt wird – und unabhängig von der Beladung des Autos kann er noch bei vorsichtiger Fahrweise mit maximal 80 km/h über eine Strecke von bis zu 500 Kilometern zum nächstgelegenen Reifenhändler oder zum BMW Service fahren.

Der Sitz des Reifens ist durch die Verwendung einer speziell entwickelten Felge sichergestellt (EH: Extended Hump).

Auch im drucklosen Zustand bleiben beim Z8 alle elektronischen Regelsysteme wie ABS oder DSC voll funktionsfähig, das heißt die Primärfunktionen des Fahrens sind nicht gestört.

Die zum System gehörende Reifendruck-Warnung (RDW) ist ein so genannter Plattrollindikator. Dieses System arbeitet wie folgt: Bei einem Luftdruckverlust von mindestens 30 Prozent verringern sich der Abrollradius des betreffenden Reifens und damit auch sein Umfang. Dadurch bedingt erhöht sich die Rota­tionsgeschwindigkeit dieses Rades. RDW misst die Raddrehzahlen über die Sensoren der Vier-Kanal-ABS-Anlage, stellt einen Vergleich der Rad-Durch­schnittsgeschwindigkeiten her und erkennt so schnell einen größeren Druck­verlust. So kann RDW schon nach ganz kurzer Zeit, etwa nach einer bis drei Minuten, und ab einer Geschwindigkeit von mindestens 15 km/h ein Signal über einen Druckverlust abgeben. In diesem Fall wird der Fahrer sowohl optisch durch eine Signalleuchte im Armaturenbrett, als auch akustisch gewarnt.

Klassischer, zweisitziger Sportwagen
Schon der Prototyp des Z8, der auf diversen Motorshows gezeigte Z07, zeigte auf, wie sich die Designer des Z8 einen klassischen zweisitzigen Sportwagen vorstellen. Es sollte ein Auto sein, das zwar mit seinen Dimensionen be­eindruckt, aber handlich bleibt. Es sollte Proportionen haben, die für einen Roadster typisch sind: mit langer Motorhaube, mit kurzen Überhängen vorne und hinten, mit einer weit nach unten gezogenen Frontschürze. Aber auch die schmalen, hochgesetzten Rückleuchten, die seitlichen Kiemen, die groß dimensionierten Räder und spezielle Design-Features (zum Beispiel Neon­Technologie, verchromte Rückspiegel, Auspuffendrohre aus poliertem Stahl) unterstreichen die Design-Philosophie des Z8.

Sowohl die Antriebsquelle, als auch die Passagiere sollten möglichst weit zur Mitte beziehungsweise ins hintere Drittel des Autos gerückt werden, um eine optimale Traktion unter allen Bedingungen zu erreichen.

Aluminium-Karosserie
BMW fertigt für den Z8 erstmals eine Karosserie in der anspruchsvollen Aluminium-Spaceframe-Technologie. Diese Technik besteht aus Strang­Pressprofilen, vergleichbar dem Fachwerk eines Hauses, welche den “Rahmen” bilden, und Blechschalenteilen.

Strangpressprofile und Blechschalenteile werden schließlich mit rund 1000 Stanznieten und 57 Metern Schmelzschweißnaht (MIG) zum Spaceframe verbunden.  Weshalb sich BMW für einen Aluminium-Spaceframe entschieden hat, beruht auf mehreren Gründen:
Zum einen bietet diese Technologie eine höchstmögliche Steifigkeit bei einem offenen Sportwagen, zum anderen erreicht ein solcher Unterbau hervorragende Crashwerte, und des weiterenträgt diese Bauweise dem Wunsch nach einem Technologieträger und Erfahrungsbringer im Umgang mit einem neuen Werkstoff Rechnung.

BMW bezieht den Aluminium-Spaceframe nicht komplett von einem Zulieferer, sondern will sein Know-how durch eine weitgehend eigene Fertigung weiter ausbauen. So wurde ein eigener Fertigungsbereich Aluminium im Werk Dingolfing aufgebaut, in dem die vorbearbeiteten Strangpressprofile und die Aluminium-Bleche der Zulieferer zum fertigen Spaceframe gefügt werden. In Dingolfing gab es bereits ein Aluminium-Kompetenzzentrum, hier sind bereits das Hardtop für das 3er-Cabrio oder die Frontklappe des 7er gefertigt worden. Was das Schweißen angeht, kann die Dingolfinger Spezialisten-Truppe auf Erfahrungen bei der Achsenfertigung zurückgreifen.

Mit dieser Entwicklung kam auch die Forderung nach einem eigenen Qualitätsmaßstab auf, und so sind neue Qualitätsvorschriften für das Fügen der Teile, für Wiederholteile, für Lack- und Oberflächenbehandlung entstanden. Damit kann BMW sein Niveau auch auf diesem Bereich sichern. Beim Z8 werden Formziehteile eingesetzt, um die Dichtigkeit der Karosserie zu gewährleisten.

Kleine Serie ohne abgeschnittenes Dach
Sich für ein Aluminium-Spaceframe zu entscheiden, hat auch mit der Tatsache zu tun, dass der BMW Z8 in kleiner Serie gebaut wird, sich also eine klassische Stahlschalenbauweise nicht bezahlt gemacht hätte. Außerdem stellen die Leichtigkeit des Werkstoffes Aluminium, bekannt aus Motorsport und Luftfahrt, sowie seine Korrosionsfestigkeit wichtige Argumente für seinen Einsatz beim Z8 dar. In Summe besitzt der Z8 also eine extrem leichte Karosserie mit Spitzenwerten in der Torsions- und Biegesteifigkeit.

BMW zeigt beim Spaceframe des Z8 aber nicht nur ein Produkt aus einem ungewöhnlichen Werkstoff, auch der Weg zur Fahrzeug-Struktur ist ein ganz besonderer: Um ein Cabriolet oder einen Roadster darzustellen, wird gewöhnlich einem Coupé das Dach abgetrennt – meist mit dem Ergebnis, dass Steifigkeit und dynamische Qualität der Karosserie dramatisch verlieren. Dieses Manko wird dann durch versteifende Maßnahmen wie Verstärkungen und geschraubte Zusatzstreben meist nicht vollständig wettgemacht, so BMW.

Beim Z8 war die Idee eine ganz andere: Wenn das Dach nicht einfach “abgeschnitten”, sondern lediglich etwas abgesenkt wird, wenn die Dachrahmen seitlich enger zusammenrücken, dann kommt – etwas nach unten gebracht – das Dach schließlich auf dem Tunnel zwischen die beiden Sitzplätzen zu liegen. Bei dieser Vorgehensweise führen die beiden Dachsäulen von der Mitte des Autos zu den Längsträgern in Front und Heck.

Damit bietet jetzt der Tunnelträger die Möglichkeit, den Vorderwagen und den Hinterbau optimal an die Fahrgastzelle anzuschließen, und zwar durch diagonale Führung der jeweiligen Anschlüsse von Schweller und Tunnel zu den Längsträgern. Diese hohe Grundsteifigkeit des Z8 erlaubt es im übrigen auch, die seitlichen Schweller konkurrenzbezogen niedrig zu halten. Diese Steifigkeit ist die Grundvoraussetzung für eine knackig-sportliche Fahrwerksabstimmung bei gleichzeitig hervorragender Rückmeldung auf alle fahrdynamischen Manöver.

Horizontal gesehen, spielt die diagonale Abstrebung des Spaceframe zum Vorderwagen eine große Rolle, durch die sogenannten Y-Träger. Diese bestehen aus grundsätzlich zwei Profilen, dem Motorträger und dem Tunnelträger, sowie aus drei Strukturblechen in gekanteter Ausführung.

Kantteile machen übrigens einen Großteil der Z8-Spaceframe-Bauteile aus, denn sie lassen sich gut mit den 2-D-gebogenen Strangpressprofilen fügen. Gussteile werden beim Z8 nicht verwendet, da Gussknoten bezüglich ihres Bruchverhaltens eine Schwachstelle darstellen.

BMW bescheinigt gutes Crash-Verhalten
Der Vorteil der Y-Träger-Konstruktion beim Z8 besteht darin, dass sie eindringende Kräfte, etwa bei einem Crash, wesentlich besser aufnehmen und in die mittlere Bodengruppe ableiten können, als herkömmliche Konstruktionen. Sie falten sich, wie Crash-Fachleute sagen, in idealer Weise, weil der Kraftfluss durch sie geradlinig beziehungsweise ideal abgestützt hindurchlaufen kann. Zudem ist es beim Z8-Package möglich, im Heck durch ein großflächiges Profil eine hochwertige Abstützung der Längsträger zu erreichen, eine sinnvolle Reduzierung der Bauteile also durch den Einsatz von sogenannten Ersatzgeometrien.

Der Kundennutzen besteht laut BMW darin, dass sich der Z8 damit nicht nur besser sprich stabiler durch Kurven aller Radien fahren lässt, auch Torsions- und Quersteifigkeitsverhalten haben deutlich gewonnen.

So kann der Spaceframe des Z8 nach Angaben von BMW im Vergleich zur Konkurrenz nicht nur mit einer rund 30 Prozent leichteren Konstruktion aufwarten, seine Torsionseigenfrequenz liegt auch höher. Dieses günstige Verhältnis findet sich sonst nur bei Autos mit Dach.

Kein Wunder also, dass der Z8 nicht nur alle hochgesteckten BMW-Sicherheits-Maßstäbe wie Dachdrücktest, Festigkeit des Überrollsystems oder die generelle Betriebsfestigkeit erfüllen soll, sondern auch alle international geforderten Crashtests.

So soll die Fahrgastzelle des Z8 nach einem Front- und Seitencrash, dem so genannten NCAP-Offset-Test mit 40-prozentiger Überdeckung, aus 64 km/h Aufprallgeschwindigkeit völlig intakt bleiben und auch den sogenannten EU-Seitencrash mit 50 km/h Aufprallgeschwindigkeit bestehen.

Das Airbagsystem löst je nach Unfallschwere die Front- und Seitenairbags im Z8-Cockpit aus. Sicherheitsgurte mit Kraftbegrenzer und pyrotechnischem Gurtschlossstrammer sollen sowohl für die optimale Sicherheit der beiden Insassen, aber auch für reduzierte Rückhalte-Werte sorgen.

Zwei feststehend montierte Überrollbügel schützen die Z8-Passagiere zudem im Fall eines Überschlags, weitere Stützkräfte kann der sehr stabil ausgeführte Windschutzscheibenrahmen übernehmen.

Crash-Reparaturen nur in speziellen Stützpunkten
Für den Fall einer Karosserie-Reparatur haben die BMW- Fachleute bei der Konstruktion der Z8-Karosserie vorgesorgt. So lassen sich Schäden an der Struktur, entstanden durch einen leichteren Aufprall bis ca. 25 km/h, mit sogenannten kalten Fügetechniken reparieren. Die Z8-Front ist als Schraublösung ausgeführt und soll damit ebenfalls leicht zu ersetzen sein.

Solange es sich bei einer anfallenden Reparatur um den Austausch geschraubter Karosserieteile handelt, kann dies jeder BMW-Händler mit Erfahrung in der Ausbeultechnik erledigen. Werden hingegen Kleben, Nieten oder gar Aluminiumschweißen am Z8 erforderlich, kann das Auto nur in zentral eingerichteten BMW- Aluminiumstützpunkten repariert werden.

Eine Versiegelung der Hohlräume ist wegen des guten Korrosionsverhaltens der Z8-Aluminium-Karosserie nicht notwendig.

Ausstattung der Luxusklasse
Was wäre ein exklusives Automobil ohne eine entsprechende Ausstattung, ohne ein Ambiente, das über bekannte Umfänge deutlich hinausgeht? In die Konzeptüberlegungen zum Z8 gehörten deshalb von Beginn an eine luxuriöse Innenausstattung, eine aus Design-Überlegungen mittig gewählte Instrumentenanordnung sowie viele High-Tech-Features, teil das Unternehmen mit.

In sechs Außenfarben – Schwarz und Hellrot uni, Titansilbermetallic, Topas­blaumetallic, Stratus (Graumetallic) und Criollo (Rotmetallic) – ist der Z8 zu haben, mit vier verschiedenen Möglichkeiten der farblichen Interieur-Gestaltung: Schwarz, Sportrot/Schwarz, Crema/Schwarz und Crema. Grundsätzlich hat der Z8 bei allen Farbtönen ein schwarzes Verdeck und ein in Wagenfarbe lackiertes Hardtop, auf Wunsch ist aber auch ein beiges Verdeck zu haben.

Lackierte Flächen finden sich auch im Innenraum des Z8, die im Zusammenhang mit den Bedienelementen aus Aluminium, wie zum Beispiel den Drehknöpfen am Armaturenbrett, eine harmonische gestalterische Einheit bilden. Eine Leder-Vollausstattung aus feingenarbtem Nappa ist bei einem Auto dieser Klasse selbstverständlich, so BMW, nicht jedoch eine Persenning aus Leder, die das geöffnete, nach hinten geschlagene Verdeck vor Verschmutzung bewahrt. Auch das Überrollschutzsystem hinter den beiden Sitzen ist mit Leder verkleidet, ein Windschutz ist serienmäßig.

Der Fahrer des Z8 sitzt hinter einem Dreispeichen-Aluminium-Lenkrad mit US-Airbag und lederummanteltem Kranz, das im Design sehr eigenständig gelang und einen Durchmesser von 375 Millimetern vorweist. Dank der serienmäßigen elektrischen Lenksäulenverstellung lässt es sich in Längsrichtung jeder Fahrerstatur stufenlos anpassen.

Zweistufige Airbags
Sowohl der Airbag für den Fahrer als auch der für den Beifahrer arbeiten nach dem Impact-Depending System: Statt bisher einer Stufe sorgen hier zwei Stufen im Gasgenerator (umweltfreundlich ohne Verwendung von Azid) für eine Zündung der Front-Soft-Airbags. Je nach Aufprallintensität zünden diese beiden Stufen in knappem oder weiterem Zeitabstand voneinander. Über unterschiedliche Kennlinien erkennt die Elektronik “im Falle eines Falles” diesen Bedarf. Der Vorteil dieses Systems liegt darin, dass bei einem Aufprall die Insassen mit einer angepassten Rückhaltewirkung belastet werden.

Beide Passagiere finden in ergonomisch ausgeformten Sportsitzen Platz, die sich elektrisch vielfach verstellen lassen und über eine integrierte Sitzheizung verfügen. Der erste Schalter mit Sitzkissen-Logik steuert dabei die Stellung des Sitzes nach vorne oder hinten, ein Kippen um die Drehachse oder ein Verändern der Sitzhöhe. Der zweite Schalter, zuständig für die Sitzlehnen-Logik, macht gefahrlose, einfache Korrekturen der Sitzposition selbst während der Fahrt möglich.

Über Schalter in der A-Säule lassen sich die Tankklappe zum 73 Liter fassenden Kraftstofftank und die Heckklappe zum 203 Liter fassenden Gepäckraum öffnen. In diesen Kofferraum passen entweder ein mittelgroßer Hartschalenkoffer oder zwei Golfbags, er ist damit groß genug für die Wochenendreise zu zweit, meint zumindest BMW. Unter der Bodenmatte des Kofferraums sind neben der Batterie auch Warndreieck und Verbandskasten untergebracht. 

Das voll versenkbare Verdeck mit Innenhimmel und Dämmung öffnet vollautomatisch und schließt auf Knopfdruck in der Mittelkonsole dank Hydraulikunterstützung halbautomatisch, und es besitzt zur Bedienungserleichterung eine so genannte elektrische Servoschließung: Ist das Verdeck zu drei Vierteln geschlossen, genügt ein Griff in die Zuziehschale am Verdeckrahmen, und schon kann mit sanftem Zug das Verdeck komplett geschlossen werden.

Viele kleine Helferlein
Dass in dieser Automobilklasse Ausstattungs-Features wie Geschwindigkeits-Regelung (Tempomat), elektrisch verstellbare und beheizbare Außenspiegel, elektrisch zu bedienende Fensterheber und eine Klimaanlage inklusive Mikrofilter zum Serienumfang gehören, versteht sich von selbst. Doch der Z8 bietet seinem Besitzer weitere, durchaus nicht alltägliche Details. So sind etwa die Auflageflächen für die Scheibenwischer in der Frontscheibe beheizt, “verstecken” sich die Antennen für Navigationssystem, Radio und Telefon verdeckt im hinteren Stoßfänger, und ein umfangreiches Innenlichtpaket illuminiert bei Bedarf nicht nur Handschuhfach und Ascher – auch Kartenleseleuchten und Ausstiegsleuchten in den weit öffnenden Türen sind hier selbstverständlich. Zudem gehört ein elektrochromer Innenspiegel zum Serienumfang des Z8.

Doch nicht nur das Cockpit des Z8 ist gut ausgeleuchtet, auch von außen ist dieses außergewöhnliche Automobil an seiner besonderen Leuchttechnik auszumachen. Vorne erkennt der Betrachter unter Glasabdeckungen Xenon-Scheinwerfer, deren Leuchtweitenregulierung übrigens automatisch verläuft, somit eine Blendung des entgegenkommenden Verkehrs ausschließt.

Xenon-Licht leuchtet bekanntermaßen das Seiten- und Vorfeld des Autos wesentlich heller und gleichmäßiger aus als herkömmliches Halogenlicht. Beim Xenon-Licht erzeugt ein Lichtbogen anstelle einer Glühwendel ein intensives Licht. Ein Edelgasgemisch mit Metalldampf, das sich in einem Quarzkolben befindet, wird über eine hohe elektrische Spannung gezündet.

Erstmals Neonlicht im Auto
Seitlich ist der Z8 an den so genannten “Kiemen” mit integrierter Fahrtrichtungsanzeige auszumachen, eine optische Reminiszenz an den legendären BMW 507. Am Z8-Heck schließlich fallen die Brems-, Schlusslicht- und Blinkerleuchten (auch vorne) mit Neontechnologie auf.

BMW ist der erste Hersteller, der diese Neonlicht-Technologie in Autoleuchten in dieser Funktionalität zum Einsatz bringt. Die Vorteile dieser Neonlicht-Technologie sind nach Ansicht des Unternehmens kurze Ansprechzeiten, die vom menschlichen Auge kaum mehr wahrgenommen werden. So ist die Ansprechzeit bei Neonlicht gegenüber einer herkömmlichen Glühlampe etwa zehn Mal schneller, hat also ein Ansprechverhalten fast wie ein Blitzlicht.

In der Praxis bedeutet das, dass etwa ein Autofahrer, der einem mit 140 km/h fahrenden Z8 folgt, bei einer plötzlichen Bremsung des Z8 rund sieben Meter an Bremsweg “gewinnt”, weil er den Bremsvorgang des Z8 früher erkennen konnte. Außerdem bekommen zum Beispiel Blinker und Bremsleuchten eine deutlich höhere Auffälligkeit durch den schnelleren “Anlauf” des Lichts; eine gute Erkennbarkeit auch aus verschiedenen Beobachtungsrichtungen aufgrund gleichverteilter und gleichbleibender Ausleuchtung über die gesamte Breite der Leuchte; die Lebensdauer der Neon-Leuchten ist auf das “Autoleben” ausgelegt, so BMW.

Harte Zeiten für Autodiebe
Zum Sicherheitssystem gehören eine elektronische Wegfahrsperre sowie eine Diebstahlwarnanlage inklusive Funkfernbedienung mit Innenraumschutz und Neigungsgeber. Speziell die dritte Generation der Wegfahrsperre macht es möglichen Dieben schwer: Durch den kontinuierlichen Codewechsel zwischen dem elektronischen Chip im Schlüssel und im Auto sind ein Kopieren des Codes und damit ein Diebstahl praktisch unmöglich. Bei Einbruchversuchen oder Manipulationen am Auto löst die Alarmanlage akustische Signale aus und schaltet die Warnblinkanlage ein. Wird der Z8 angehoben, warnt ein Neigungsgeber ebenfalls optisch und akustisch.

Mit dem Wagenschlüssel lassen sich die beiden Türen, Heck- und Tankklappe, das Handschuhfach und das große Ablagefach zwischen den Sitzen verschließen. Der Druckknopf für die Zentralverriegelung von innen befindet sich auf der Mittelkonsole. Außerdem lassen sich kleinere Utensilien im Z8 in zwei Ablagen auf der Mittelkonsole oder in den beiden Türen unterbringen. Hinter dem Beifahrersitz befinden sich zudem der Rechner für das serienmäßige Navigationssystem und hinter dem Fahrersitz der CD-Wechsler.

Elektronisches Lenkschloss
Speziell für den Z8 wurde ein elektronisches Lenkschloss entwickelt. In den Schlüssel wurde, ähnlich wie bei der elektronischen Wegfahrsicherung, ein Elektronikbauteil integriert. Mit dem Einführen des Schlüssels in das Zündschloss werden die Signale zwischen dem Steuergerät im Fahrzeug und dem Schlüssel ausgetauscht. Beim Telegramm ”gültiger Schlüssel im Lenkschloss” wird die zum Schutz gegen unbefugte Benutzung abgesperrte Lenksäule durch einen Elektromotor entriegelt.

Erst dann kann der als berechtigt erkannte Benutzer den Schlüssel weiter in Richtung Radio- und Fahrtposition drehen und anschließend durch kurze Betätigung des Starterknopfes den V8-Motor zum Leben erwecken.

Tacho in der Cockpit-Mitte
Ebenfalls eine Besonderheit beim Z8 sind seine mittig angeordneten Instrumente. Neben dem großen Tachometer, der in seinem unteren Skalenfeld ein digitales Anzeigenfeld für Tages- und Gesamtkilometerzähler besitzt, dominiert ein ebenfalls großer Drehzahlmesser mit integrierter Analoguhr. Zwei kleinere Rundinstrumente informieren über den Tankinhalt und die Kühlwassertemperatur.

Verschiedene Kontrollleuchten, auf die Skalen von Tachometer und Drehzahlmesser verteilt, geben Auskunft über die Funktionen von Dynamischer Stabilitäts Control (DSC), Anti-Blockier-System (ABS), Elektronischer Motor­leistungsregelung (EML), Batterie-Ladestrom, Verdeckbetätigung, Reifendruck-Control-Warnsystem (RDW), Handbremse und Bremshydraulik, Bremsbeläge, Cornering Brake Control (CBC), Motorsteuerung und Motoröldruck/-ölstand. Darüber hinaus befinden sich im Cockpit noch Warnleuchten für nicht angelegte Sicherheitsgurte, eingeschaltetes Fernlicht und für eine Fehlfunktion der Airbags.

Neues Audio-Komplettsystem
Beim Thema Audio/Kommunikation geht BMW mit dem Z8 neue Wege. Hier wurde ein System verwirklicht, das als so genanntes Multi-Informations-Radio (MIR) drei Funktionen in sich vereint:

  • ein GPS-Navigationssystem mit Karten-CD
  • ein Radio
  • ein Telefon in Handy-Ausführung mit Freisprecheinrichtung.
Das neue Reisenavigationssystem bietet Orientierungshilfe über eine optische Pfeildarstellung und sprachgesteuerte Fahrhinweise. Es wird mit einer Menü-Taste und einem Druck-/Drehknopf bedient. Damit lässt sich der jeweilige Standort des Autos – laufend satellitengesteuert – auf zehn Meter genau orten. Die Hinweise zur Zielführung sind optisch auf dem LC-Display in Form von Richtungspfeilen (mit zugehörigen Straßennamen und Entfernungsangaben) zu sehen, zudem leitet eine Stimme den Fahrer über Lautsprecher auch akustisch.

Diese Radionavigation gibt aber nicht allein Auskunft über einen Weg, den es zu finden gilt, sowie über die dazu notwendige Zeit. Vielmehr erhalten Fahrer und Beifahrer bei Bedarf Informationen über Hotels, Museen, Sehenswürdigkeiten, Tankstellen oder BMW-Händler.

Wertvoll stellt sich auch die Radioausstattung des Z8 mit CD-Wechsler dar. Denn dieses Auto besitzt serienmäßig ein Gerät mit Top HiFi-System von Harman Kardon mit Verstärker und insgesamt zehn Lautsprechern. Dieses einmalige Audiosystem ist folgendermaßen verteilt: Im Fußraum der A-Säule sind Tieftonlautsprecher als Bassreflexsystem eingebaut, die Türbrüstung dient als Träger für Hoch- und Mitteltonlautsprecher, unter dem Sitz sind Breitbandlautsprecher sowie vier mal 40 Watt und vier mal 25 Watt leistende Verstärker montiert und in der hinteren Seitenbrüstung finden sich weitere Mitteltonlautsprecher.

Nachtrag: Der Preis des BMW Z8 liegt bei 235.000 Mark. (August 2000)

Technische Daten BMW Z8

Beschleunigung:
0 - 50 km/h = 1,9 sec
0 - 100 km/h = 4,7 sec
0 - 180 km/h = 13,4 sec
0 - 200 km/h = 16,4 sec
0 - 400 Meter = 12,9 sec
0 - 1000 Meter = 23,5 sec

Elastizität:
80 - 120 km/h = 4,3 sec (im 4. Gang)
80 - 120 km/h = 5,2 sec (im 5. Gang)

Höchstgeschwindigkeit:
250 km/h (elektronisch abgeregelt)

Verbrauchswerte:
innerstädtisch: 21,1 Liter / 100 km
außerstädtisch: 10,6 Liter / 100 km
insgesamt: 14,5 Liter/100 km
CO2-Ausstoß: 349 g/km

Quelle: ADAC 2000

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